Komitee gegen den Vogelmord e. V.
Committee Against Bird Slaughter (CABS)

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Wildvögel im Käfig

Stieglitze bei einem Singvogelhändler in Beirut
Stieglitze bei einem Singvogelhändler in Beirut

Im Mittelmeerraum erfreuen sich Singvögel, insbesondere Finken wie Stieglitze, Bluthänflinge oder Girlitze als Käfigvögel großer Beliebtheit. Doch während sie in Portugal, Spanien, Italien und auf Malta mehr ein Nischendasein bei verschrobenen Vogelhaltern fristen, sind sie im Nahen Osten – vor allem in der Türkei und im Libanon – Verkaufsschlager jedes Zoogeschäftes.

Im Libanon wird ihnen in riesigen Netzfanganlagen nachgestellt. Zentrum des Vogelfangs ist die Bekaa-Ebene, aber auch sonst findet man Singvogelnetze – erkenntlich an den dabei verwendeten lebenden Lockvögeln der „Zielarten“ oder elektronischen Lockanlagen mit dem jeweiligen Gesang – in jedem Ort des Landes. Obwohl die Zucht von Finkenvögeln leicht möglich ist, werden die Tiere fast ausschließlich in freier Natur gefangen. Weil die libanesischen Fänger die Nachfrage kaum decken können, werden zudem Vögel aus Syrien illegal über die Grenze gebracht.

Kein Zoogeschäft verzichtet beispielweise auf Stieglitze im Sortiment– sie sind oft der Blickfang am Eingang. Manche Läden haben sich sogar auf diese eine Art spezialisiert, in ihren Verkaufsräumen finden sich oft tausende frisch gefangene Vögel. Dazu kommen Straßenhändler, die auf Märkten ebenso wie entlang der Ausfallstraßen in den großen Städten Stieglitze zu günstigen Preisen anbieten.

Der Verkauf der wildgefangenen Tiere ist nicht erlaubt, aber das Phänomen so weit verbreitet, dass die Polizei – abgesehen von der weitgehenden Duldung durch die meisten Behörden – kaum eine Chance hat, dem Treiben effektiv ein Ende zu bereiten.