Komitee gegen den Vogelmord e.V. Committee Against Bird Slaughter (CABS)

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Committee Against Bird Slaughter (CABS)

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Vogelfang im Norden Zyperns

Schilfrohrsänger in Fangnetz
Schilfrohrsänger in Fangnetz

Der Vogelfang auf Zypern ist nicht nur  auf den griechischsprachigen Süden beschränkt. Auch im türkischen Nordteil der Insel treiben Vogelfänger ihr Unwesen. Allerdings ist hier das Phänomen weit weniger verbreitet, als im Süden. Das Komitee gegen den Vogelmord ist seit dem Jahr 2001 auf Zypern aktiv. Aufgrund der komplizierten politischen Lage war es zunächst nicht möglich, über die Grenze auf den türkischen Teil Zyperns zu gelangen. Erst als im Jahr 2013 der kleine Grenzverkehr möglich wurde, konnten wir auch im Norden tätig werden.

Anders als im griechischsprachigen Süden gibt es im türkischen Teil Zypern fast keine typischen Fanggärten für den Einsatz von Leimruten. Es fehlen die zurecht geschnittenen Gehölze zum Platzieren der Klebefallen ebenso wie der syrischen Pflaumenbaum, aus dessen Früchten der Leim hergestellt wird.

Netze werden hingegen durchaus für den Vogelfang verwendet. Vor allem im Bereich der markanten Halbinsel Karpas – dem weit nach Osten ragenden Sporn Zyperns – gibt es ausgedehnte Fanggebiete mit hunderten von Netzen, die hier wie im Süden mit elektronischen Lockanlagen zum Fang von Grasmücken betrieben werden.  

Die von UN-Blauhelmen bewachte „Pufferzone“ zwischen den beiden Teilen Zypern – die Waffenstillstandslinie von 1964 – ist ein inzwischen bei Wilderern beliebtes Niemandsland. Weil sie hier vor der Jagdaufsicht und der Polizei des griechischen Südens geschützt sind, stellen mehr und mehr Vogelfänger aus dem Süden in dem militärisch gesicherten Bereich und selbst auf türkischem Territorium ihre Netze auf.

Zusammen mit unserem türkisch-zypriotischen Partnerverband KUSKOR, der türkischen Polizei und den UN-Blauhelmen arbeiten wir inzwischen regelmäßig auf unseren Vogelschutzcamps gegen die Wilderei in der Pufferzone wie auch auf türkischem Staatsgebiet.