Komitee gegen den Vogelmord e. V.
Committee Against Bird Slaughter (CABS)

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Mit Schlagfallen auf der Braunkehlchenpirsch

In Süditalien werden Schlagfallen zum Fang von Braunkehlchen aufgestellt
In Süditalien werden Schlagfallen zum Fang von Braunkehlchen aufgestellt

Schlagfallen sind relativ moderne Fanggeräte und erst seit Anfang des 20. Jahrhunderts in Italien bekannt. Sie funktionieren nach dem Prinzip einer Mausefalle: Zwei Metallbögen werden durch einen fein austarierten Fangmechanismus und einer starken Feder auf Spannung gehalten. Der Fangmechanismus wird mit einer Fliegenmade oder Vogelbeeren beködert. Berührt ihn ein Vogel, schlagen die Bögen zu und töten das Tier. Schlagfallen werden auf dem Boden ausgelegt oder im Gebüsch montiert. 

Je nach Jahreszeit und Region werden mit Schlagfallen unterschiedliche Vögel gefangen. Im Frühling finden sie vor allem auf den süditalienischen Inseln - allen voran Ponza und Ischia - Verwendung. Sie werden in Gemüsegärten und Weinbergen aufgestellt - ihre Opfer sind Langstreckenzieher wie Braunkehlchen, Steinschmätzer, Gartenrotschwänze und Nachtigallen.

In Norditalien - insbesondere in Brescia - gibt es zwei Fangzeiten: Im August stellen die Wilderer die Schlagfallen ganz gezielt für Trauerschnäpper auf. Im Oktober dagegen werden mit den gleichen Fallen fast ausschließlich Rotkehlchen erbeutet. Als "Beifang" enden aber vielfach auch Siebenschläfer, Igel und Feuersalamander in am Boden aufgestellten Fanggeräten.

Während unserer Vogelschutzcamps auf Ponza, Ischia und in Brescia sammeln wir jedes Jahr rund 500 Schlagfallen ein - in den 1990er Jahren waren es noch tausende!