Komitee gegen den Vogelmord e.V. Committee Against Bird Slaughter (CABS)

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​Vogelfang mit Rosshaarschlingen in den Ardennen

Mit Vogelbeeren beköderte Rosshaarschlinge in den Moorwäldern der Ardennen
Mit Vogelbeeren beköderte Rosshaarschlinge in den Moorwäldern der Ardennen

In den nordfranzösischen Ardennen, kaum zwei Autostunden entfernt von Aachen, standen bis zum Herbst 2020 noch eine halbe Million Rosshaarschlingen in ausgedehnten Moorwäldern. Die Fangmethode ist so perfide wie einfach: Aus dem Haar eines Pferdeschwanzes wird eine hauchfeine Schlinge gebastelt, die neben frischen Vogelbeeren postiert wird. Will ein Vogel an den Köder, gelangt er mit dem Hals in die Schlinge, erschrickt und versucht, davon zu fliegen. Die Schlinge zieht sich zu und erwürgt das Tier - der Begriff "Erdrosseln" stammt von dieser Jagdmethode, mit der hauptsächlich Drosseln gefangen werden sollen. Tatsächlich gelangen aber auch ungezählte Meisen, Rotkehlchen und Finken in die tückischen Schlingen.

Etwa zwei Drittel der Fanggeräte war in Bäumen postiert, der Rest stabd am Boden und fing als "Kollateralschaden" zahllose Mäuse, Bilche und Frösche.

Rosshaarschlingen waren einst in ganz Europa weit verbreitet, auch in Deutschland wurden mit dieser Methode noch im 19. Jahrhundert Vögel gefangen. Heute sind sie durch die Vorgaben der EU-Vogelschutzrichtlinie verboten und alle Länder halten sich daran - nur Frankreich hat sich lange Zeit dreist darüber hinweg und erlaubte den Einsatz der tierquälerischen und unselektiven Würgefallen. Jeder der 250 Vogelfänger in den Ardennen hatte die Genehmigung, 2.000 Schlingen aufzustellen.