Vogelfang mit Schlagnetzen in Spanien
Die Verwendung von Schlagnetzen zum Vogelfang ist in Spanien über Ausnahmeregelungen bis zum Jahr 2018 erlaubt gewesen. Viele der bis dahin lizenzierten Vogelfänger halten sich nicht an das Verbot und sind nun als Wilderer aktiv. Besonders betroffen sind Regionen in Ost- und Südspanien. Traditionell gibt es eine zweigeteilte Fangsaison: Im Spätsommer und im Spätherbst.
Die Fanganlagen bestehen aus zwei horizontal am Boden liegenden Netzen, die mit Federn auf Spannung gehalten werden. Sie sind meist 10 bis 20 Meter lang. Zwischen den beiden Netzen befindet sich eine Freifläche, auf der Futter oder Wasser ausgebracht ist oder auf der Lockvögel stehen. Ein unweit der Fangstelle versteckter Vogelfänger löst die Netze manuell aus, wenn sich Vögel auf der Freifläche einfinden. Das Netz schlägt dann über den Tieren zusammen.
Die spanischen Vogelfänger haben es auf Finken wie Hänflinge und Stieglitze abgesehen. Die bis 2018 jährlich erteilten Genehmigungen wurden nur zum Fang von Käfigvögeln ausgesprochen. Tatsächlich werden aber meist nur die im Spätsommer gefangenen Jungtiere als Stubenvögel genutzt, während die im Herbst gefangenen Vögel fast ausnahmslos in die Paella wandern.
Während seiner Vogelschutzcamps in Ostspanien hat sich das Komitee gegen den Vogelmord vor allem auf die Arbeit gegen die Wilderei mit Leimruten konzentriert. Schlagnetze wurden dabei nur selten gefunden und angezeigt. Erst seit dem Jahr 2018 kontrollieren wir auch regelmäßig Gegenden, in denen Schlagnetze verbreitet zum Einsatz kommen.