Komitee gegen den Vogelmord e.V. Committee Against Bird Slaughter (CABS)

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Wildvögel als Locktiere

Bei einem Jäger in Italien sichergestellte Lockvögel (vlnr.: Buchfink, Kernbeißer, Singdrossel, Bergfink)
Bei einem Jäger in Italien sichergestellte Lockvögel (vlnr.: Buchfink, Kernbeißer, Singdrossel, Bergfink)

In manchen Ländern - vor allem im Mittelmeerraum - ist die Verwendung lebender Lockvögel bei der Jagd erlaubt. Die Tiere werden dazu in kleine Käfige gepfercht und an Jagdunterständen oder Fangplätzen postiert.

Vielfach werden Lockvögel - vor allem Singvögel - im Sommer im Dunkeln gehalten. Wenn sie im Herbst zur Jagdsaison ans Tageslicht geholt werden, stellt sich ihr Hormonhaushalt auf Frühling um und die Tiere beginnen zu singen. Auf diese Art und Weise locken sie ihre Artgenossen vor die Flinten der Jäger oder in die Netze und Fallen der Vogelfänger.

Die Haltungsbedingungen der Lockvögel in winzigen Käfigen, ohne artgerechtes Futter und tierärztliche Versorgung sind nicht selten miserabel. Die Tiere sterben oft rasch, so dass hunderttausende Jäger - vor allem in Frankreich, Spanien, Italien und auf Malta - ständig Nachschub benötigen. Bis vor wenigen Jahren haben die meisten Länder noch Ausnahmegenehmigungen für den Fang von Lockvögeln mit Netzen erteilt. Die Klagen des Komitees gegen den Vogelmord und Proteste bei der Europäischen Union haben dazu geführt, dass der Vogelfang heutzutage fast überall verboten ist. Die Jäger, so die Theorie, sollen ihren Bedarf an Lockvögeln über Züchter decken. 

Leider plündern viele der angeblichen "Züchter" Jungtiere aus Nestern in der freien Natur und verkaufen sie als angebliche Nachzuchten. Andere fangen Vögel illegal und versehen sie mit manipulierten Ringen und gefälschten Papieren.

Das Komitee gegen den Vogelmord sucht bei seinen Vogelschutzcamps aktiv nach Netzen und Fallen für Lockvögel und arbeitet gegen Nesträuber. Zudem unterstützen wir die Behörden bei ihrer Arbeit gegen Ringfälscher, die mit immer raffinierteren Tricks aus der Natur stammende Wildvögel als Nachzuchten in den Handel bringen.