Illegale Wachteljagd in Serbien
Die ausgedehnten Ebenen im Norden Serbiens sind ein bevorzugtes Rast- und Durchzugsgebiet für Wachteln. Der kleine Hühnervogel ist der einzige Zugvogel seiner Familie in Europa. Obwohl Wachteln vor allem in Westeuropa inzwischen stark gefährdet sind, ist die Jagd in fast allen Mittelmeerländern noch erlaubt.
Wie auch in Italien, auf Malta und Zypern verwenden die Jäger dabei vielfach illegale elektronische Lockanlagen. Sie beschallen während der nächtlichen Zugzeit die Landschaft mit Wachtelrufen und locken die verborgen lebenden Vögel so vor die Flinten der Jäger, die im Umfeld der Anlagen morgens mit Hunden auf die Jagd gehen. Vielfach sind Jagdgäste - überwiegend aus Italien - an den illegalen Jagden beteiligt.
Zusammen mit der Bird Protection and Study Society of Serbia arbeitet das Komitee gegen den Vogelmord seit dem Jahr 2015 gegen diese Form der Wilderei. Im August und September kontrollieren unsere Teams während der Nacht die betroffenen Gebiete, melden gefundene Lockanlagen an die Behörden oder bauen sie ab. Wo Einsätze mit der Polizei vereinbart werden können, werden besonders Erfolg versprechende Jagdgebiete am Morgen aufgesucht, um die Jäger auf frischer Tat an ihren Lockgeräten zu stellen. Bei diesen Einsätzen werden in jedem Spätsommer bis zu 50 Anlagen sichergestellt und ein Dutzend Wilderer überführt.