Vogelfang im Libanon
Grasmücken, Schwalben und andere Singvögel sind im Libanon eine beliebte Delikatesse. Neben dem Abschuss ist der kommerzielle Massenfang mit riesigen Netzen und mit Leimruten das größte Problem. Zentren des Vogelfangs sind die Region rund um Baalbek in der nördlichen Bekaa-Ebene sowie Küstenbereiche im Süden des Landes.
Eingesetzt werden vor allem Stellnetze, die nicht selten in großen Fanganlagen installiert und mit elektronischen Lockanlagen betrieben sind. Auch bei Leimruten werden vielfach Lockgeräte verwendet. Gefangen wird schlichtweg alles, was vorbeikommt. Grasmücken wie Mönchs- oder Klappergrasmücken sind zwar offiziell die beliebtesten Vögel, aber auch Würger, Rotschwänze, Drosseln, Schnäpper und vieles mehr sterben in den Fallen und Netzen der Wilderer. Stieglitze und andere Finken werden nicht getötet, sondern an "Vogelliebhaber" verkauft - der Markt für Stieglitze ist im Libanon gigantisch.
Die Arbeit gegen den illegalen Vogelfang im Libanon gestaltet sich bislang schwierig. Zwar haben wir während unserer Vogelschutzcamps schon mehrfach Fallen und Netze gefunden und abgebaut, aber noch keine Wilderer überführen können. Die Behörden legen - wenn überhaupt - ein größeres Augenmerk auf den illegalen Abschuss von Großvögeln wie Störche oder Greifvögel. Bis wir effektiv gegen den Singvogelfang vorgehen können, wird noch eine ganze Weile dauern. Immerhin ist es uns aber schon gelungen, dass manche Supermarktkette tiefgekühlte Grasmücken aus dem Sortiment genommen hat.
Netze
Grasmücken, Schwalben und andere Singvögel sind im Libanon eine beliebte Delikatesse. Neben dem Abschuss ist der kommerzielle Massenfang mit riesigen Netzen und mit Leimruten das größte Problem.
Leimruten
Trotz des generellen Verbots sind Leimruten neben Netzen die weitverbreitetste Methode im Libanon, um Singvögel zu fangen. Man findet sie an der Küsten ebenso wie in der Bekaa-Ebene und im Süden des Landes.