Komitee gegen den Vogelmord e. V.
Committee Against Bird Slaughter (CABS)

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Abschuss europäischer Weißstörche im Libanon

Komitee-Mitarbeiterin mit im Libanon geschossenem Weißstorch
Komitee-Mitarbeiterin mit im Libanon geschossenem Weißstorch

Auf ihrem Weg von Europa in ihre Winterquartiere und zurück überqueren jedes Jahr tausende Weiß- und Schwarzstörche den Libanon. So belegen zum Beispiel Ringfunde der deutschen Vogelwarten, dass ein Großteil der in Deutschland brütenden Weißstörche diese Route nimmt.

Wie Greifvögel sind Störche beim Zug auf Thermik angewiesen und ziehen deshalb tagsüber, was sie insbesondere in der Nähe von Schlafplätzen oder beim Überqueren hoher Gebirgspässe – wo die Vögel oft in Schussreichweite fliegen – zu einer leichten Beute für Wilderer macht. Während der Frühlingseinsätze in den letzten Jahren sind unsere Teams immer wieder Zeugen von regelrechten „Weißstorch-Massakern“ geworden. Von März bis Anfang April erreichen uns Nachrichten über massive Abschüsse, die vor allem aus den Bergen östlich der Stadt Tripoli im Norden des Landes sowie aus der Bekaa-Hochebene stammen. Viele dieser Informationen werden von den Wilderern selbst veröffentlicht, die aller Verbote zum Trotz regelmäßig „Trophäenfotos“ von sich und ihrer gefiederten Beute in den Sozialen Netzwerken zur Schau stellen. Auf den Profilen der Wilderer von uns entdeckte Videos belegen außerdem, dass auch regelmäßig automatische Schnellfeuerwaffen – wie zum Beispiel Kalaschnikows – bei der Storchenjagd zum Einsatz kommen. Tiere, die den Abschuss überleben, werden mit oft schwersten Verletzungen und unter schlechten Bedingungen, wie auch schon bei Greifvögeln dokumentiert, als lebende Lockvögel gehalten und sollen angebunden ihre Artgenossen vor die Waffen der Schützen locken. Neben den Trophäenfotos werden die meisten Vögel einfach zum Spaß abgeschossen oder landen als Delikatessen in den Kochtöpfen.