Komitee gegen den Vogelmord e.V. Committee Against Bird Slaughter (CABS)

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Jagd in Italien

Amsel, mit Federn und gerupft. Feuer frei für eine handvoll Fleisch.
Amsel, mit Federn und gerupft. Feuer frei für eine handvoll Fleisch.

In Italien ist die Jagd vor allem auf dem Land bis heute eine fest verwurzelte Tradition. Insgesamt rund 600.000 Jäger sind registriert. Italien hat ein Lizenzsystem, d.h. die Jäger können fast überall in ihrer Region auf die Pirsch gehen. Feste Revierpächter, die - wie in Deutschland und Österreich - für einen Jagdbezirk verantwortlich sind, gibt es nicht. Die Jagdzeit beginnt regulär am dritten Sonntag im September und endet am 31. Januar, für manche Arten gelten kürzere Jagdzeiten. In einigen Regionen gibt es für den Abschuss der Turteltaube auch eine kurze Jagdperiode Anfang September. In besonders jagdfreundlichen Regionen ist die Saison deutlich verlängert, sei kann schon am 1. September beginnen und erst am 10. Februar enden. 

Die Jäger gehen überwiegend auf die Vogeljagd und nehmen dabei vor allem Zugvögel ins Visier. Jagdbar sind insgesamt 39 Vogelarten. Manche Regionen haben über Ausnahmegenehmigungen immer wieder den Abschuss eigentlich geschützter Vögel erlaubt, bis das Komitee gegen den Vogelmord im Jahr 2012 vor den Gerichten ein Ende dieser Praxis erstritten hat. Für jede Art gibt es - anders als in Deutschland - spezifische Tages- und Saisonlimits. Sie sind in der Regel so hoch bemessen, dass man den ganzen Tag schießen kann, ohne Gefahr zu laufen, das Limit auszuschöpfen. 

Der Fang von Vögeln mit Fallen und Netzen ist ebenso verboten wie der Einsatz elektronischer Lockgeräte und die Jagd in allen Schutzgebieten. Lebende Lockvögel sind dagegen erlaubt, sie kommen vor allem bei der in Norditalien weit verbreiteten Tarnhüttenjagd zum Einsatz. Der Schwerpunkt dieser Form der Zugvogeljagd liegt mit 7.000 Tarnhütten in der lombardischen Provinz Brescia. An allen Dienstagen und Freitagen ruht die Jagd in ganz Italien, und die Jäger halten sich tatsächlich weitestgehend an diese Regelung - zumindest dann haben die Zugvögel eine kleine Verschnaufpause.

Eine Besonderheit des italienischen Jagdrechts ist die ehrenamtliche Jagdaufsicht. Mitglieder anerkannter Natur- und Tierschutzverbände - darunter viele unserer Partnerorganisationen - können eine Ausbildung zum Jagdaufseher machen und dann ehrenamtlich Jäger kontrollieren. Bei unseren Vogelschutzcamps arbeiten wir eng mit diesen Jagdaufsehern zusammen.

Vogeljagd in Italien

In Italien sind 36 Vogelarten offiziell zum Abschuss freigegeben - von Enten, Hühnervögeln und Tauben bis hin zu Feldlerchen, Wacholderdrosseln und Amseln.

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Tarnhüttenjagd

In Norditalien werden die meisten Singvögel in Tarnhütten geschossen - im Wald versteckte und mit lebenden Lockvögeln bestückte Schießbunker, 

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Ausnahmegenehmigungen

Einige Regionalregierungen Italiens knicken immer wieder vor der Jagdlobby ein und erlauben die Jagd auf EU-weit geschützte Vogelarten. Stare, Buch- und Bergfinken sind die Opfer.

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Illegale Jagd

In kaum einem anderen Land der EU ist die Schnittmenge zwischen lizenzierten Jägern und kriminellen Wilderern so groß wie in Italien. Die illegale Jagd ist im ganzen Land weit verbreitet.

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