Komitee gegen den Vogelmord e. V.
Committee Against Bird Slaughter (CABS)

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Steinquetschfallen - zurück in die Steinzeit

In einer Steinquetschfalle verendete Wacholderdrossel
In einer Steinquetschfalle verendete Wacholderdrossel

Eine der vermutlich ältesten Fangmethoden ist die Steinquetschfalle. Sie besteht aus einer etwa 3 bis 10 Kilogramm schweren Steinplatte, die mit einer Konstruktion aus kleinen Stöckchen aufgestellt und mit frischen Beeren beködert wird. Vögel, die die Beeren fressen wollen, berühren die Stöckchen und werden unter der herabfallenden Platte begraben. Viele Tiere werden beim Fang nicht sofort getötet, sondern verbluten, ersticken oder verdursten.

Steinquetschfallen waren einst in ganz Europa verbreitet, heute findet man sie nur noch im französischen Zentralmassiv (wo sie bis heute mit einer Ausnahmegenehmigung verwendet werden dürfen), in Norditalien und Apulien.

Anders als in Frankreich - wo die Fallen nur in Wacholderheiden verwendet werden - stehen sie in den Bergen zwischen der Lombardei und Ligurien in Eichenwäldern. Hauptbeute sind Sing- und Wacholderdrosseln, aber auch Rotkehlchen und Finken verenden unter den schweren Steinplatten. 

Bei ihren Einsätzen in der Region haben das Komitee gegen den Vogelmord und die Provinzpolizei von Pavia in den letzten Jahren nur noch sehr wenige aktive Fangstellen mit Steinquetschfallen gefunden. Die Tradition steht hier offenbar kurz vor dem Aussterben.