Vogelfang in Italien
In vielen Gegenden Italiens hält sich bis heute hartnäckig der Vogelfang. Vor allem Stell- und Schlagnetze sind weit verbreitet, aber auch Leimruten und andere Fallen sind noch zu finden. Lebende Vögel werden meist an "Vogelliebhaber" verkauft oder an Jäger, die sie als Lockvögel verwenden. Tote Tiere landen in der Küche - oft genug von Restaurants, wo sie bekannten Gästen unter der Hand serviert werden. Schwerpunkte des Vogelfangs in Italien sind die Südalpen und die Küste von Neapel bis nach Messina sowie die Mittelmeerinsel Sardinien.
Das Komitee gegen den Vogelmord sammelt auf seinen Vogelschutzcamps alleine in Italien in jedem Jahr mehr als 2.000 Vogelfallen ein. Die Zahl der gefundenen Fallen sinkt dabei immer weiter - ein großer Erfolg unserer Arbeit.
Bogenfallen
Bogenfallen gab es einst überall in Europa, heute sind sie nur noch in der Provinz Brescia zu finden. Sie werden zum Fang von Rotkehlchen aufgestellt.
Schlagfallen
Schlagfallen funktionieren nach dem Prinzip einer Mausefalle. Sie werden zum Singvogelfang in den Alpen sowie an der Küste rund um Neapel verwendet.
Steinquetschfallen
Steinquetschfallen sind in Frankreich bis heute erlaubt, in Italien dagegen streng verboten. Zum Glück sind sie selten geworden und nur noch bei Pavia zu finden.
Rosshaarschlingen
Rosshaarschlingen werden auf Sardinien und - sehr selten - im Apennin zum Fang von Drosseln, Grasmücken und Rotkehlchen aufgestellt.
Fangnetze
In Norditalien werden Stellnetze zum Fang von Lockvögeln aufgestellt, im Süden verwendet man Schlagnetze zum Fang von "Stubenvögeln".
Roccoli
Alle italienischen roccoli - riesige Anlagen zum Fang von Lockvögeln mit Netzen - sind derzeit nicht in Betrieb. Das kann sich aber schnell ändern.