Wildvogelhandel

Der illegale Handel mit Wildtieren ist ein weltweites Geschäft, mit dem kriminelle Tierfänger, Schmuggler, Händler und Präparatoren jedes Jahr hunderte Millionen Euro verdienen. Wilde Vögel, ganz gleich ob lebend oder tot, gehören dabei zu den international am häufigsten gehandelten Tieren bzw. Tierprodukten.
Massenhafte Naturentnahmen für den Handel waren bzw. sind eine der Hauptursachen für den Rückgang zahlreicher Arten wie zum Beispiel von Ortolanen, Sakerfalken oder verschiedene Papageien wie dem mittlerweile in der Natur ausgestorbenen Spix-Ara. Neben der illegalen Einfuhr wildgefangenen Exoten ist in Europa auch der Handel mit einheimischen Arten ein weit verbreitetes Phänomen. Betroffen sind praktisch alle Artengruppen vom Zaunkönig bis zum Adler. Dabei geht es neben Trophäen und Wildfleisch auch um sog. "Schleppwild" - geschossene Vögel zur Jagdhundeausbildung.
Die Verluste beim Fang und Transport über Zwischenhändler bis hin zum „Endverbraucher“ sind oft katastrophal. Auf jeden Wildvogel, der lebend verkauft wird, kommen - je nach Art und Herkunftsland - bis zu fünf Individuen, die beim Fang und Transport ihr Leben lassen müssen. Das Komitee gegen den Vogelmord setzt sich europaweit gegen die Vermarktung wildgefangener Vögel ein. Neben unserer erfolgreichen Kampagne gegen den Import wilder Papageien für den Zoohandel führen wir in zahlreichen europäischen Ländern Einsätze gegen den illegalen Fang und Verkauf von Wildvögeln durch. Darüber hinaus kontrollieren unsere Mitarbeiter verdächtige Zoogeschäfte und Vogelbörsen und führen regelmäßig Recherchen auf einschlägigen Seiten im Internet durch.
Wildvogelimport aus Übersee
Vom weltweiten illegalen Wildvogelhandel besonders betroffen sind Papageien, die über mehr global bedrohte Arten als jede andere Vogelfamilie verfügen. Hier geht es um das große Geld!
Handel mit Greifvögeln und Eulen
Schwarze Schafe unter den Greifvogelzüchtern machen unter dem Deckmantel der Nachzucht illegal aus der Natur entnommene Habichte, Falken oder Adler zu schnellem Geld.
Europäische Wildvögel im Käfig
Stieglitze, Finken und andere Arten sind in vielen Ländern beliebte Ziervögel, die offen auf lokalen Märkten, in Zoohandlungen oder im Internet zum Verkauf angeboten werden.
Trophäenhandel im Internet
Das Komitee gegen den Vogelmord führt Einsätze und Recherchen durch, in deren Folge Trophäen von geschützten Arten bei Jägern und Präparatoren gefunden werden.
Singvögel für Restaurants
Offiziell ist der Verkauf von aus der Natur entnommenen Singvögeln überall in der EU verboten. Kriminelle Netzwerke übernhemen den Verkauf an Metzgereien und Restaurants.
Lebende Lockvögel für die Jagd
In Ländern, in denen bei der Jagd die Verwendung lebender Lockvögel erlaubt ist, gibt es einen schwunghaften Handel mit Drosseln, Feldlerchen, Tauben, Enten und anderen Wasservögeln.
Illegale Vermarktung jagdbarer Vögel
Der illegale Handel mit getrockneten oder tiefgefrorenen Vogelkadavern, die als sogenanntes „Schleppwild“ bei der Jagdhunde-Ausbildung eingesetzt werden, ist in Deutschland weit verbreitet.