Aktiv werden im Zugvogelschutz
Aktiv werden für den Zugvogelschutz – beim Komitee gegen den Vogelmord heißt das: Koffer packen und ab in den Mittelmeerraum. Überall in den Brennpunkten von Vogeljagd und Vogelfang werden wir aktiv, suchen Fallen und Netze, helfen den Behörden bei der Arbeit gegen die Wilderei und sammeln illegale Fanggeräte ein.
Viele unserer Aktionen sind nicht ungefährlich und verlangen eine gewisse Übung im Auffinden von Fallen und Netzen. Auch der Umgang mit bewaffneten Wilderern und den Vollzugsbeamten der Behörden will gelernt sein. Aus diesen Gründen können bei vielen Einsätzen nur uns bereits bekannte Natur- und Tierfreunde mit viel praktischer Erfahrung teilnehmen.
Für Anfänger bietet es sich an, zum Kennenlernen an unserem großen Zugvogelschutzcamp in Norditalien oder bei einer Aktion auf Malta teilzunehmen. Bei entsprechender Qualifikation kann man aber auch als Neuling bei einem der anderen Einsätze mitmachen.
Die wichtigsten Einsatzgebiete auf einen Blick
Vogelfang und Vogeljagd gibt es überall in Europa, aber entlang der drei Routen unserer Zugvögel gibt es bekannte Brennpunkte. Unsere derzeit 26 Einsätze finden hier statt:
Vogelschutzcamps auf Malta, 5 Einsätze im Jahr (Vogelfang und Vogeljagd)
Vogelschutzcamps auf Zypern, 3 Einsätze im Jahr (Vogelfang)
Vogelschutzcamps im Libanon, 2 Einsätze im Jahr (Vogelfang und Vogeljagd)
Italien: Vogelschutzcamps Brescia, 3 Einsätze im Jahr (Vogelfang und Vogeljagd)
Italien:Vogelschutzcamp Sardinien, 1 Einsatz im Jahr (Vogelfang)
Italien:Vogelschutzcamp Ischia, 1 Einsatz im Jahr (Vogelfang)
Italien: Vogelschutzcamps Kalabrien, 2 Einsätze im Jahr (Vogelfang und Greifvogeljagd)
Italien: Vogelschutzcamps Podelta, mehere Einsätze im Jahr (Wasservogeljagd)
Vogelschutzcamps in Spanien, 2 Einsätze im Jahr (Vogelfang)
Körperliche Fitness
Eine hervorragende körperliche Verfassung ist unerlässlich. In Italien bewegen wir uns im Gebirge - bei unseren Touren sind Tagesleistungen von 15 km Länge und 600 m Höhenunterschied keine Seltenheit. Wir gehen dabei viel abseits der Wege. Schwindelfreiheit, Trittsicherheit und ein gutes Orientierungsvermögen sind daher obligatorisch. Vor allem die Belastungen für die Knie sind sehr hoch.
Auf Malta ist das Gelände weniger anspruchsvoll, dafür benötigt man eine gute Fitness für die langen Arbeitstage, die meist um 5 Uhr beginnen und nicht vor 22 Uhr enden. Auch Nachteinsätze sind möglich.
Alter der Teilnehmer
Teilnehmer müssen volljährig sein. Darüber hinaus gibt es keine Beschränkungen - vom Studenten bis zum Rentner sind bei uns alle Altersstufen vertreten. Allerdings haben wir die Erfahrung gemacht, dass Teilnehmer ab einem Alter von etwa 55 Jahren bei den Aktionen in Italien den körperlichen Anforderungen kaum mehr entsprechen können. Auf Malta spielt das Alter dagegen keine Rolle.
Erfahrung im Natur- oder Tierschutz
Die Arbeit gegen Wilderei und Vogelfang erfordert ein hohes Maß an Erfahrung und Fingerspitzengefühl. Wie man Fallen findet und sich gegenüber kriminellen Wilderern verhält, kann man nur uns bei lernen. Aber die Grundlagen des Natur-, Tier- und Artenschutzes hat man am besten bereits im Rahmen eines langjährigen Engagements bei anderen Verbänden verinnerlicht und viel Erfahrung im Umgang mit Behörden, Menschen und Tieren gesammelt. Ein Empfehlungsschreiben hilft deswegen meistens sehr.
Weitere Anforderungen
- Sprachen: Sie müssen das Englische gut beherrschen. Für die Teilnahme in anderen Regionen sind darüber hinaus natürlich Kenntnisse in den jeweiligen Landessprachen von Vorteil.
- Ornithologische Grundkenntnisse sind besonders wichtig. Für die meisten Einsätze müssen Sie sich zutrauen, alle europäischen Vogelarten bestimmen zu können - zumindest die häufigsten.
- Teamfähigkeit und Toleranz sind Grundvoraussetzungen. Wir sind eine bunt zusammengewürfelte Gruppe - von Tierschützern bis hin zu Ökojägern. Missionarische Eiferer können wir nicht brauchen.
- Anspruchslosigkeit: Sie sollten eine gewisse Anspruchslosigkeit mitbringen. Die Übernachtung ist in Mehrbettzimmern in einfachen Bungalows. Es gibt oftmals wenig Schlaf und sicherlich keine Mittagspause.
- Ein Führerschein (PKW) ist obligatorisch. Wer auf Malta und Zypern eingesetzt werden möchte, sollte Erfahrung im Linksverkehr haben.
- Kooperation mit der Polizei: Weiterhin wichtig ist der völlige Verzicht auf illegale Aktivitäten. Wir arbeiten eng und sehr erfolgreich mit der Polizei zusammen. Legale Jagdeinrichtungen, genehmigte Netzfanganlagen und Lockvogelvolieren sind absolut tabu. Die Polizei erhält eine Liste aller Teilnehmer und deren Personalien.
- Reisekrankheit: Bei kurvenreichen Straßen sollten Sie nicht schnell reisekrank werden. Die Fahrten im Einsatzgebiet sind mitunter zügig und die Kurven zahllos.
- Mut: Nicht zuletzt sollten Sie etwas Mut mitbringen. Wenn auch ernste Zwischenfälle nicht die Regel sind, muss doch klar sein, dass sich die Wilderer nicht über unsere Aktionen freuen. Im besten Falle sind sie nur wütend, es hat aber in der Vergangenheit auch immer wieder Übergriffe gegeben. Wer dann seine Karate-Kenntnisse ausprobieren möchte, hat bei uns nichts zu suchen.
Kosten
Das Komitee gegen den Vogelmord übernimmt:
- die Kosten für die An- und Abreise
- alle Kosten für den Transport innerhalb des Einsatzgebietes
- die Kosten für die Unterkunft in einfachen Mehrbettbungalows oder Zweibettzimmern, teils mit kleiner Küche
Die An- und Abreise nach Italien kann per Bahn oder eigenem PKW erfolgen, z.T. gelingt uns auch die Organisation einer Mitfahrgelegenheit. Bei besonders langen Strecken kann auch per Flugzeug angereist werden, ebenso wie bei Inseln natürlich. Für die Anreise mit Privat-PKWs erstatten wir die Tankkosten und Mautgebühren gegen Vorlage der entsprechenden Belege. Teilnehmer, die das erste Mal mit dabei sind, werden gebeten, ihre Anreise selbst zu organisieren und die Kosten vorzustrecken. Eine Erstattung durch das Komitee gegen den Vogelmord erfolgt nach der Teilnahme. Die Teilnehmer tragen die Kosten für ihre Verpflegung.
Bewerben Sie sich
Wenn Sie das Gefühl haben, dass Sie die oben genannten Voraussetzungen mitbringen und gerne einmal an einem unserer Camps teilnehmen möchten, dann können Sie sich hier bewerben. Bitte haben Sie Verständnis dafür, dass wir aufgrund der limitierten Plätze für "Neulinge" nur die besonders geeignet scheinenden Bewerberinnen und Bewerber mitnehmen können. Unseren Fragebogen dazu finden Sie hier: