Komitee gegen den Vogelmord e.V. Committee Against Bird Slaughter (CABS)

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Committee Against Bird Slaughter (CABS)

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Leimruten in Spanien: "Baraca" und "Parany"

Vogelfang in aller Öffentlichkeit

Fanganlage in der Außenansicht. In den "Fingern" werden die Leimruten postiert.
Fanganlage in der Außenansicht. In den "Fingern" werden die Leimruten postiert.

In den ostspanischen Regionen Katalonien und Valencia war der Vogelfang mit Leimruten noch bis 2015 weit verbreitet. Seit einer Ausweitung unserer Aktionen und unserer Lobbyarbeit für mehr Polizeipräsenz geht die Verwendung von Leim beim Vogelfang deutlich zurück!

Anders als in anderen Schwerpunkten der Wilderei in Europa verstecken sich die Täter hier nicht. Im Gegenteil: Ihre Fanganlagen sind riesige, alte Bäume, die zum Teil schon seit Jahrhunderten genutzt werden. Sie sind kilometerweit zu sehen, liegen an Hauptstraßen und in Wohngebieten, am Rande von Einkaufszentren und selbst in Sichtweite zu Polizeistationen. Vogelmord ist in Spanien eine öffentliche Angelegenheit!

Die Bäume (vor allem Johannisbrotbäume und Oliven) - in Valencia "Parany", in Katalanien "Baraca" genannt - sind über Generationen aufwändig zurecht geschnitten. In den Kronenbereich der mächtigen und ausladenden Oliven- und Johannisbrotbäumen sind kaminähnlich nach oben weisende Äste herausgearbeitet. Zwischen diesen "Fingern" werden horizontale Stöcke montiert, auf denen die Leimruten befestigt sind. Ein Gewirr von Leitern und Stegen führt in den Wipfel des Baumes, wo sich die Vogelfänger über mehrere Etagen bewegen können.

Verbot der Leimruten in Spanien

In einem "Parany" mit Leimruten gefangenes Rotkehlchen.
In einem "Parany" mit Leimruten gefangenes Rotkehlchen.

Die Europäische Union hat diese Jagdmethode mit der EU-Vogelschutzrichtlinie im Jahr 1979 verboten. Noch mehr als 20 Jahre waren die Baracas und Paranys erlaubt - dann entschied der Europäische Gerichtshof, dass die Anlagen stillgelegt werden müssen. Aber erst als auch spanische Gerichte urteilten, dass der Vogelfang beendet werden müsse, wurden die grausamen Anlagen verboten. Doch getan hat sich zunächst nichts. Erst als die Regionalregierung von Valencia im Sommer 2009 den Vogelfang erneut genehmigen wollte, hat sich Unmut in der Bevölkerung und bei der EU-Kommission geregt. 2010 war der Gesetzesentwurf vom Tisch, 2011 hat das Komitee mit seinen Vogelschutzcamps in Valencia begonnen, um der Wilderei ein Ende zu bereiten.

Von den zu Beginn unserer Aktionen noch etwa 500 aktiven Parany und Baracas sind heute nur noch etwa 10 Prozent in Gebrauch. Die anderen werden weiter von den Vogelfängern gepflegt – in der wohl unberechtigten Hoffnung auf eine erneute Genehmigung des Vogelfangs in der Zukunft.