Komitee gegen den Vogelmord e.V. Committee Against Bird Slaughter (CABS)

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​Leimruten in der Provence

Vogelfänger in der Provence mit Leimruten
Vogelfänger in der Provence mit Leimruten

Die Provence hat ihren guten Ruf als Urlaubsgebiet nicht unbedingt zu Recht: Gefiederte Gäste, die den Winter in dem klimatisch begünstigten Hügelland im Südosten Frankreichs verbringen wollen, werden massenhaft und mit aller Brutalität verfolgt, gefangen und getötet.

Ähnlich wie in Norditalien jagen die meisten Jäger der Provence von sog. "Tarnhütten" aus auf Zugvögel. Auf eigens dazu gerodeten Flächen im Wald wird eine Hütte errichtet, in der der Jäger auf Beute lauert. Die seinen Schießbunker umgebende Fläche ist mit Vogelfutter und Wasser attraktiv gemacht, vor allem aber braucht der Tarnhüttenbesitzer eines: Lockvögel, die mit ihrem Gesang Artgenossen vor die Flinten holen.

Um an diese Lockvögel zu gelangen, hat der französische Staat bis zum Jahr 2020 den Fang von Drosseln erlaubt. In fünf Departements der Provence durften tausende Jäger mit klebrig-zähem Leim bestrichene Ruten auslegen, auf denen arglose Singvögel landen und kleben bleiben. Die Auflagen für die entsprechende Sondergenehmigung sind hoch: Jeder Fänger durfte nur 20 Vögel pro Jahr fangen, musste stets anwesend sein, um die Vögel unverletzt zu befreien, die Ruten durften nur in den Morgenstunden ausgelegt werden und der Verkauf der Vögel war verboten.