Deutschland – 10. 09. 2025
Falken in Heimerzheim abgeschossen
Naturschützer erstatten Anzeige und rufen Bevölkerung zur Mithilfe auf. 1.000 Euro Belohnung für Hinweise

Swisttal-Heimerzheim. Wer schießt mitten in Heimerzheim mit einem Luftgewehr auf geschützte Falken? Mit dieser Frage haben sich heute der Naturschutzbund (NABU) Bonn, die Bergische Greifvogelhilfe und das Komitee gegen den Vogelmord an die Öffentlichkeit gewandt. Anlass für den Aufruf ist der Fund eines verletzten Turmfalken, der letzte Woche von der Freiwilligen Feuerwehr Swisttal in einer Baugrube in der Quellenstraße schwer verletzt geborgen und in die Pflegestation der Greifvogelhilfe gebracht wurde. Dort stellten Tierärzte beim Röntgen fest, dass das Tier mit einem Luftgewehr abgeschossen wurde. „Ein für Luftdruckwaffen typisches Projektil war seitlich in den Körper eingedrungen und hatte Lunge und andere innere Organe zerstört“, so Stationsleiter Dirk Sindhu. Der Vogel musste aufgrund der Schwere seiner Verletzungen eingeschläfert werden.
Turmfalken gehören zu den in Deutschland streng geschützten Tierarten und dürfen laut Bundesnaturschutzgesetz nicht verletzt, getötet oder gefangen werden. Der Abschuss stellt eine Straftat dar und kann mit hohen Geldstrafen oder in besonders schweren Fällen bis zu fünf Jahren Gefängnis geahndet werden
Das Komitee gegen den Vogelmord, das bundesweit alle Fälle von illegaler Greifvogelverfolgung erfasst, weist darauf hin, dass bereits im Februar 2023 in Heimerzheim ein Turmfalke mit einem Luftgewehr getötet wurde. Der Fundort lag damals ebenfalls im Bereich der Quellenstraße, nur etwa 50 Meter vom aktuellen Fundort entfernt. Ein Täter konnte damals nicht ermittelt werden. „Auch dieser Falke wurde schwer verletzt und flugunfähig aufgefunden, beide Taten müssen also in unmittelbarer Nähe des Fundortes in der Quellenstraße stattgefunden haben“, schlussfolgert Biologe Marvin Fehn vom Komitee.
Gemeinsam mit dem NABU Bonn, der in der Region rund 50 Turmfalken-Nistkästen betreut, haben das Komitee und die Pflegestation heute Strafanzeige gegen Unbekannt bei der Polizei in Heimerzheim erstattet. Gleichzeitig rufen die Verbände die Bevölkerung dazu auf, verdächtige Beobachtungen oder sonstige Hinweise an die Polizei zu melden. Wer anonym bleiben möchte, kann Informationen auch an das Komitee gegen Vogelmord (info@komitee.de oder 0228/665521) melden. Für Hinweise, die zur Ermittlung des Täters führen, haben die Verbände eine Belohnung von 1.000 Euro ausgelobt.




