Komitee gegen den Vogelmord e. V.
Committee Against Bird Slaughter (CABS)

Komitee gegen den Vogelmord e.V. Committee Against Bird Slaughter (CABS)
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Deutschland – 05. 03. 2025

Artenschutz-Krimi in Ibbenbüren: Bürostuhl führt Polizei zu gefesselten Greifvögeln

In Ibbenbüren haben Polizeibeamte bei einer Hausdurchsuchung einen Habicht und einen Mäusebussard aus illegaler Haltung befreit. Wie das Komitee gegen den Vogelmord mitteilt, wurden die beiden streng geschützten Vögel illegal der Natur entnommen und anschließend im Internet zum Verkauf angeboten. In einer auf einem bekannten Kleinanzeigenportal veröffentlichten Angebot sind beide Tiere mit zusammengebundenen Fängen auf dem Boden einer Halle zu sehen. „Hier biete ich zwei schöne Vögel. Bitte nur bei ernsten Fragen melden“, so der Verkäufer.

Aufmerksame Naturschützer meldeten die Annonce an das Komitee, das in der Tat ein paar ernste Fragen hatte. "Der Fang und das Verkaufen wildlebender Greifvögel sind Straftaten nach dem Bundesnaturschutzgesetz. Außerdem war aufgrund der Bilder von Tierquälerei auszugehen", so Biologe Marvin Fehn vom Komitee gegen den Vogelmord. Leider hatte der Anbieter das Inserat zu diesem Zeitpunkt bereits gelöscht. Nicht entfernt hatte er allerdings das Angebot für einen Schreibtischstuhl, der in der gleichen Halle fotografiert wurde, wie die Greifvögel. Über die dort angegebene Telefonnummer gelang es der von den Vogelschützern verständigten Polizei, die Adresse des Anbieters zu ermitteln. Bei einer durch das Amtsgericht Ibbenbüren angeordneten Hausdurchsuchung wurden beide Tiere entdeckt und sichergestellt. "Die Vögel waren in einem schlechten Zustand und wurden einer Falknerin übergeben", so Fehn. Nach einigen Wochen intensiver Pflege konnten sie gesund wieder ausgewildert werden.

Das Komitee gegen den Vogelmord hat Strafanzeige gegen den Verkäufer erstattet. Gegen ihn wird wegen Verstoß gegen das Naturschutzgesetz und das Tierschutzgesetz ermittelt. Im Falle einer Verurteilung droht dem Mann eine hohe Geldstrafe oder sogar Freiheitsentzug. Das Komitee gegen den Vogelmord geht davon aus, dass die Beweise für eine Anklage reichen und bedankt sich bei allen beteiligten Stellen. "Die Rettung dieser beiden Vögel ist ein gutes Beispiel für die erfolgreiche Zusammenarbeit von Naturschützern, Polizei, Justiz und der Pflegestation", so Marvin Fehn.

Foto: Das angehängte Bild zeigt den mit Paketschnur gefesselten Habicht in der Halle des Verkäufers (Screenshot aus dem Inserat).

Hintergrundinformationen zum Thema: Das Komitee gegen den Vogelmord und das Bundesumweltministerium haben einen Leitfaden zum Thema Illegale Greifvogelverfolgung in Deutschland herausgegeben, der als pdf hier heruntergeladen werden kann: https://www.komitee.de/media/leitfaden_greifvogelverfolgung_2023.pdf

Pressekontakt für weitere Informationen: Dipl.-Biol. Axel Hirschfeld, Tel. +49 228 665521 oder Email an komitee [at] komitee.de