Deutschland – 21. 01. 2020
Tote Mäusebussarde in Hückelhoven und Dremmen gefunden
„Dringender Vergiftungsverdacht durch akut toxische Substanz“ – CVUA
Im Kreis Heinsberg sind anscheinend wieder mehrere Greifvögel von Kriminellen vergiftet worden. Wie das Komitee gegen den Vogelmord mitteilt, wurden nach Hinweisen aus der Bevölkerung bei Hückelhoven und Dremmen insgesamt drei tote Mäusebussarde eingesammelt und zur Analyse dem Chemischen Veterinär- und Untersuchungsamt (CVUA) in Krefeld übergeben. Ein weiterer toter Greifvogel wurde aus Wegberg Uevekoven gemeldet, konnte aber nicht mehr rechtzeitig geborgen werden.
Für zwei Vögel, die am 7. Januar von Spaziergängern auf einem Acker unweit des Doverener Sportplatzes gefunden wurden, liegt mittlerweile ein erstes Ergebnis vor. „Aufgrund der erhobenen pathomorphologischen Befunde besteht der dringende Verdacht des Vorliegens einer Intoxikation durch eine akut toxische Substanz“, so die Veterinäre des Landesamtes in ihrem Gutachten. Um die Art des Giftes zu ermitteln, wurden Gewebeproben beider Tiere sowie des Köders an die Ludwig-Maximilians-Universität (LMU) nach München geschickt. Das Komitee empfiehlt Hundebesitzern und Spaziergängern, im Raum Doveren auf mögliche Köder wie zum Beispiel die Kadaver von Tauben, Hasen oder Schlachtabfälle zu achten. Zeugen werden gebeten, tote Greifvögel oder mutmaßliche Giftköder zu fotografieren und die Bilder zusammen mit dem genauen Fundort an das Komitee gegen den Vogelmord (komitee@komitee.de, Telefon 0228-665521) zu melden.
Die Vergiftung und sonstige Tötung von allen in Deutschland heimischen Greifvögeln ist eine Straftat, die mit hohen Geldstrafen oder bis zu 5 Jahren Freiheitsentzug bestraft werden kann. Als Täter treten immer wieder Taubenzüchter, Hühnerhalter und Jäger in Erscheinung, die Greifvögel als Schädlinge betrachten. Der Kreis Heinsberg ist mit insgesamt 132 offiziell bekannt gewordenen Opfern seit 2005 bundesweit eine der Hochburgen der Greifvogel-Wilderei. Die Dunkelziffer der unbemerkt gebliebenen Verfolgungen schätzt das Komitee auf mindestens das 10fache. Trotz zahlreicher Strafanzeigen und Ermittlungsverfahren konnte im Kreis Heinsberg bisher kein einziger Täter ermittelt und rechtskräftig bestraft werden.
V.i.S.d.P. und Kontakt für Rückfragen und weitere Informationen: Komitee gegen den Vogelmord, Dipl.-Biol. Axel Hirschfeld (Pressesprecher), An der Ziegelei 8, 53127 Bonn, Tel. 0179 480 3805 oder 0228/665521 Das an diese Mail angehängte Foto zeigt die beiden am 7.1. in Doveren gefundenen Bussarde (Foto: Komitee gegen den Vogelmord), Ausführliche Informationen zum Thema Wildtiervergiftungen und Greifvogelverfolgung gibt es hier: www.greifvogelverfolgung.de