Komitee gegen den Vogelmord e.V. Committee Against Bird Slaughter (CABS)

Komitee gegen den Vogelmord e. V.
Committee Against Bird Slaughter (CABS)

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Deutschland – 11. 05. 2020

Illegale Greifvogelfalle aufgestellt - Taubenzüchter aus Dithmarschen droht Strafverfahren

Brickeln/Heide. Vogelschützer und Polizisten haben gestern im Kreis Dithmarschen (Schleswig-Holstein) einem Greifvogel-Fänger das Handwerk gelegt. Wie das Komitee gegen den Vogelmord mitteilt, wurde bei dem Einsatz in der Gemeinde Brickeln eine aktivierte Lebendfalle – ein sogenannter Habichtfangkorb - auf einem Grundstück entdeckt und beschlagnahmt. Tatverdächtig ist ein Taubenzüchter, bei dem es sich auch um den Besitzer des Grundstückes handelt. „Brieftaubenhalter sehen in Greifvögeln oft eine Bedrohung für ihre Tiere und treten deshalb immer wieder als Täter bei Fällen von illegaler Greifvogelverfolgung in Erscheinung“, so Heinz Schwarze, Vorsitzender des Komitees gegen den Vogelmord. Viele Greifvogelarten, wie zum Beispiel der Rotmilan, sind durch die Verfolgungen in ihrer Verbreitung bedroht und stehen deshalb unter strengen gesetzlichen Schutz.

Von der Polizei mit den Tatvorwürfen konfrontiert, bestätigte der verdächtige Taubenzüchter, dass er mit der Falle Greifvögel fangen wollte. Dazu hatte er den Fangkorb auf dem Dach eines Schuppens neben seinem Taubenschlag aufgebaut, wo er am Montagmorgen von Spaziergängern entdeckt und an das Komitee gegen den Vogelmord gemeldet wurde. Wenige Stunden später waren Mitarbeiter des Komitees vor Ort und erstatteten Anzeige bei der für Umweltdelikte im Kreis zuständigen Polizeibezirksdirektion Heide. „Die Beamten haben schnell reagiert, die Falle beschlagnahmt und ein Strafverfahren gegen den Vogelfänger eingeleitet“, berichtet Heinz Schwarze. Dem Mann droht bei einer Verurteilung eine hohe Geldstrafe, theoretisch ist laut Bundesnaturschutzgesetz auch eine Freiheitsstrafe möglich.  

Die gezielte Verfolgung von Greifvögeln ist in Schleswig-Holstein kein Einzelfall. Für Wirbel sorgte die Vergiftung von zahlreichen Rotmilanen rund um Neumünster und im Kreis Plön, wo zuletzt im März mehrere Vögel mit Vergiftungserscheinungen gefunden wurden. Auch im Kreis Dithmarschen werden immer wieder Fälle bekannt. Zeugen und Finder von Fallen oder möglicherweise vergifteten Greifvögeln werden gebeten, sich mit der Polizei oder dem Komitee gegen den Vogelmord in Verbindung zu setzen.

V.i.S.d.P. und Kontakt für Rückfragen, Bildmaterial: Dipl.-Biol. Axel Hirschfeld (Pressesprecher), An der Ziegelei 8, 53127 Bonn, Tel.: 01794803805, Email: axel.hirschfeld@komitee.de