Komitee gegen den Vogelmord e.V. Committee Against Bird Slaughter (CABS)

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Vogelfang mit Netzen auf Zypern

Kuckuck in einem Fangnetz auf Zypern
Kuckuck in einem Fangnetz auf Zypern

Während die Wilderer auf Zypern zumindest in gewisser Weise auf eine Vogelfangtradition mit Leimruten verweisen können, gelingt ihnen dies bei Netzen nicht: Die industriell hergestellten Fangnetze, die man heute weit verbreitet auf der Insel findet, sind erst in den 1970er Jahren aufgekommen.

Kaum eine andere Fangmethode macht so deutlich, warum der Vogelfang verboten ist: Netze fangen vollkommen wahllos alles, was in sie hinein fliegt. Sie sind vor einem dunklen Hintergrund praktisch unsichtbar, versperren den Flugweg und geben den Vögeln keine Chance. Einmal gefangen verheddern sie sich bei Befreiungsversuchen nur noch mehr. Am Ende sterben sie nach langem Todeskampf an Überhitzung in der Sonne, an Entkräftung, strangulieren sich mit den hauchfeinen Nylonfäden selbst oder werden - letztendlich - von den Vogelfängern getötet.

Als wichtiger Trittstein rasten in der Zugzeit auf Zypern auf kleinstem Raum so viele Singvogelarten, wie an keiner anderen Stelle in Europa. Wer auf Zypern Netze aufstellt, fängt also nicht nur Mönchsgrasmücken, die als "Ambelopoulia" eine begehrte Delikatesse sind. In den Netzen endet alles, was über die östliche Zugroute fliegt: Grasmücken, Laubsänger, Schnäpper, Rotschwänze und Würger ebenso wie Kuckucke, Bienenfresser und Greifvögel.

Es gibt dabei drei Fangzeiten: Im Frühling und Herbst wird den durchziehenden Singvögeln nachgestellt, in der kalten Jahreszeit den auf der Insel überwinternden Drosseln.