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Komitee gegen den Vogelmord e. V. - Committee Against Bird Slaughter (CABS)

Vogelschutz-Newsletter 6/2024

 

Liebe Interessierte,

Klappergrasmücken, Fitisse und Nachtigallen haben mittlerweile bei uns angefangen zu singen. Auch Rauchschwalben und Kuckucke sind mancherorts schon angekommen. Gleichzeitig sind unsere Frühlingseinsätze im Mittelmeerraum im vollen Gange. Ausführlichere Berichte über unsere Vogelschutzcamps lesen Sie auch im aktuellen Artenschutzbrief – unserer Vereinszeitschrift, die ab heute verfügbar ist. Schauen Sie doch mal rein.

Storch aus Niedersachsen im Libanon abgeschossen

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Unsere Teams haben in den letzten Wochen im Libanon mehrere Storchenabschüsse dokumentiert und schwer verletzte Vögel geborgen. Unter den Opfern ist auch ein beringter Brutvogel aus Niedersachsen, der im westlichen Bekaa-Tal mit frischen Schussverletzungen von uns geborgen wurde. Das Weibchen mit der Ringnummer „DEH AT 57“ wurde am 10.06.2016 als Jungvogel im brandenburgischen Landkreis Prignitz beringt und hat seit 2021 regelmäßig in der Gemeinde Küsten im Wendland gebrütet. Ein weiterer beringter Storch aus Polen, der Ende März südlich von Beirut verletzt gefunden wurde, musste leider eingeschläfert werden. Dieses Tier ist im Frühling 2021 in Ostpolen geschlüpft und befand sich grade auf seinem ersten Heimzug nach Europa, als er unerwartet abgeschossen wurde. Der Tierarzt, bei dem wir die Vögel eingeliefert haben, hat zumindest beim niedersächsischen Vogel nun vorsichtig Entwarnung gegeben – das Tier konnte in eine von uns unterstützte Auffangstation unseres Partners MESHC gebracht werden. Unterdessen hat die Polizei bei Terbol im Norden des Libanon einen Wilderer aufgrund unseres Hinweises überführt: Der Jäger hatte auf einen großen Storchenschwarm geschossen und einen Vogel getötet. Er floh zunächst, hat aber sein Auto samt seiner Papiere und den Vogel zurückgelassen, wodurch er von den Beamten leicht identifiziert werden konnte. Mittlerweile wurde der Mann auf die Polizeistation gebracht und angezeigt.

Erfolgreiche Komitee-Aktionen auf Gozo

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Parallel zu unserem Vogelschutzcamp auf Malta war eines unserer Teams in den letzten Wochen permanent auf der Nachbarinsel Gozo untergebracht. Das kleine Eiland ist eine Hochburg des illegalen Vogelfangs. Allein im März haben unsere Mitglieder vor Ort 13 große Vogelfanganlagen gefunden und anschließend von der lokalen Polizei stilllegen lassen. Dabei haben die Beamten insgesamt 22 Schlagnetze und acht illegale Lockgeräte abgebaut. 18 Vogelfänger konnten von uns an ihren Fangstellen gefilmt werden und wurden auf Basis dieses Beweismaterials angezeigt. Die Polizisten konnten auch 55 Vögel, darunter Finken und Goldregenpfeifer beschlagnahmen. Unser Frühlingscamp auf Malta, wo in wenigen Tagen voraussichtlich die umstrittene Frühlingsjagd auf Turteltauben und Wachteln beginnt, dauert noch bis Anfang Mai.

Einsatz gegen den Vogelfang auf Ischia

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Die italienische Urlaubsinsel Ischia im Golf von Neapel gehörte früher zu den großen Brennpunkten der Wilderei im Mittelmeerraum. Das Komitee gegen den Vogelmord und seine Partnerverbände arbeiten hier schon seit 1993 – mit Erfolg, denn die Zahl illegaler Vogelfallen und Abschüsse geschützter Arten ist massiv rückläufig. Und dennoch gibt es weiterhin Leute, die es nicht sein lassen können: Bei unserem derzeitigen Einsatz haben Mitarbeiter des Komitees gegen den Vogelmord zusammen mit den Jagdaufsehern des WWF im malerischen Ort Barano d´Ischia einen Wilderer mit 7 Schlagfallen erwischt. Er hatte ein verbotenes Lockgerät mit Braunkehlchengesang an der Fangstelle installiert und bereits ein Braunkehlen – bei uns in Deutschland stark gefährdet – gefangen. Der Täter flüchtete, konnte aber von uns identifiziert werden. Die gute Nachricht: Alle anderen bislang kontrollierten Fangstellen für Braunkehlchen sind aktuell verwaist!

Frühlingsvogelschutzcamp auf Zypern

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Auch auf Zypern läuft aktuell eines unserer Vogelschutzcamps. Der Heimzug verläuft bei den meisten Vogelarten deutlich schneller als der Wegzug im Herbst, denn die Vögel haben es eilig, ihre Brutplätze in Kontinentaleuropa zu erreichen. Obwohl wir zu dieser Jahreszeit einen Rückgang des illegalen Vogelfangs und von der Jagd auf geschützte Arten verzeichnet haben, bleibt Zypern einer der Wilderei-Hotspots im östlichen Mittelmeerraum. Deswegen sind Komitee-Teams mit Vogelschützerinnen und Vogelschützern aus Slowenien, Italien, dem Vereinigten Königreich, Deutschland und aus Zypern im Einsatz, um Fangstellen mit Leimruten und Netzen zu suchen und an die Polizei zu melden. Jetzt im Frühling, außerhalb der regulären Jagdzeit, sind die Strafen deutlich höher. Wir hoffen, dass die hohen Strafen und unsere Präsenz abschreckend wirken.

Der neue Artenschutzbrief ist online!

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Der neue Artenschutzbrief für das Frühjahr 2024 ist da! Wie jedes Jahr berichten wir in unserer Vereinszeitschrift auf 28 Seiten über unsere Projekte und Kampagnen zum Schutz der Vögel. In Ausgabe 28 wird u.a. von unserem neuen Einsatz gegen die Frühlingsjagd in Griechenland berichtet, wo in den kommenden Jahren noch viel Arbeit auf unsere Vogelschützerinnen und Vogelschützer wartet. Die ganze Geschichte, wie ein Komitee-Team den unfassbaren Handel mit illegalen Lockvögeln in mehreren EU-Ländern auffliegen lässt, ist ab Seite 18 zu lesen. Dass Vogelschutz jahrzehntelange Anstrengungen benötigt, aber schlussendlich auch zufriedenstellend sein kann, zeigt unser Beispiel aus Norditalien. Sie können die druckfrische Ausgabe kostenlos per Post erhalten (E-Mail an info@komitee.de) oder Sie laden sie sich – nicht minder frisch – einfach HIER als PDF herunter.

Eine schöne Frühlingszeit wünschen Lloyd Scott und Alexander Heyd