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Komitee gegen den Vogelmord - Committee Against Bird Slaughter
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Vogelschutz-Newsletter 4/2025

 

Liebe Leserinnen und Leser,

der Frühling steht vor der Tür, die ersten Zugvögel sind grade dabei ihre Brutreviere zu besetzen, während viele andere Arten sich grade auf den Heimzug machen oder bereits unterwegs sind. Das bleibt auch Wilderern im Mittelmeerraum nicht verborgen. Deswegen starten wir an diesem Wochenende mit unseren Frühlingseinsätzen.

Für einen besseren Zugvogelschutz – Start unserer Frühlingseinsätze

CABS-Newsletter

Viele Wilderer im Mittelmeerraum bereiten jetzt, wenn der Vogelzug zunimmt ihre Fangplätze vor. Deshalb startet das Komitee an diesem Wochenende mit seinen Frühlings-Vogelschutzcamps. Los geht es auf Malta, wo wir gegen den Vogelfang mit Schlagnetzen vorgehen und später den Durchzug von Greifvögeln überwachen. Im Libanon haben wir wegen der dramatischen Strochenabschüsse schon einige Tage früher angefangen, Rastplätze zu kontrollieren. Auf der griechischen Insel Zakynthos werden wir im April zum dritten Mal mit mehreren Teams im Einsatz sein, um gegen die weit verbreitete illegale Frühlingsjagd auf Turteltauben und Pirole vorzugehen. Weitere Aktionen finden in Nord- und Süditalien sowie auf Zypern statt. Bis Mitte Mai werden wir insgesamt neun Einsätze mit ca. 80 Freiwilligen durchführen. Updates zu den einzelnen Vogelschutzcamps gibt es regelmäßige auf unseren Social-Media-Kanälen und auf unserer Website.

Online-Inserat führt Polizei zu gefangenen Greifvögeln

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Bei einer Hausdurchsuchung in Ibbenbüren (Nordrhein-Westfalen) haben Polizeibeamte einen Habicht und einen Mäusebussard aus illegaler Haltung befreit. Die beiden streng geschützten Vögel waren zuvor illegal der Natur entnommen und im Internet zum Verkauf angeboten worden. Aufmerksame Naturschützer fanden die Anzeige mit Fotos der Tiere in einem Kleinanzeigenportal und meldeten das Angebot dem Komitee. Leider hatte der Anbieter das Inserat zu diesem Zeitpunkt bereits gelöscht. Über die Telefonnummer in einer weiteren Annonce desselben Anbieters konnte die von uns verständigte Polizei allerdings die Adresse des Verkäufers ermitteln. Bei der anschließenden Durchsuchung wurden beide Vögel sichergestellt und in eine Auffangstation gebracht, wo sie inzwischen wieder ausgewildert werden konnten. Das Komitee gegen den Vogelmord hat Strafanzeige gegen den Verkäufer erstattet. Die Rettung der beiden Vögel ist ein gutes Beispiel für die erfolgreiche Zusammenarbeit von Naturschützern, Polizei, Justiz und Auffangstation.

Unsere Pressemeldung zum Fall lesen Sie hier.

Unterstützung für Störche im Libanon

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In diesen Tagen ziehen zehntausende Weißstörche über den Libanon. Nach unserem Bericht über den Abschuss von Störchen im Nordlibanon haben unsere libanesischen Kollegen sofort Teams zusammengestellt, um den Vogelzug in den besonders gefährdeten Gebieten zu überwachen. Bei einer Nachsuche am Morgen nach Bekanntwerden von Massenabschüssen in Arida im Norden des Landes fanden wir die Überreste mehrerer getöteter Störche. Obwohl es zahlreiche aktuelle Videos und Fotos von der illegalen Storchenjagd gibt, können die allermeisten Tiere den Zedernstaat völlig unbeschadet überfliegen. Störche sind auch dort beliebte Frühlingsboten und die Nachrichten über illegale Abschüsse haben viel Empörung ausgelöst und es sogar bis in die Abendnachrichten geschafft. Viele begeisterte Libanesinnen und Libanesen posteten zudem Videos von unversehrt durchziehenden Storchenschwärmen in den sozialen Medien. Drei Teams des Komitees sind derzeit im Einsatz, um den Vogelzug zu überwachen, sie kontrollieren heute Terbol, Eghbe und Bekaa. Dabei arbeiten wir eng mit den libanesischen Sicherheitskräften und dem Geheimdienst zusammen, die ebenfalls vor Ort sind. Die libanesischen Sicherheitskräfte hatten auch schon Erfolge. Sie haben zwei Männer festgenommen, bei denen zwei erschossene Störche gefunden wurden. Ihre Waffen und ihr Geländewagen wurden beschlagnahmt.

Beste Grüße,
Alexander Heyd und Lloyd Scott