Komitee gegen den Vogelmord e.V. Committee Against Bird Slaughter (CABS)

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Abschuss europäischer Störche im Libanon

Libanesische Wilderer posieren mit geschossenen Weißstörchen
Libanesische Wilderer posieren mit geschossenen Weißstörchen

Auf ihrem Weg von Europa in ihre Winterquartiere und zurück überqueren jedes Jahr zahlreiche Weiß- und Schwarzstörche den Libanon. So belegen zum Beispiel Ringfunde der deutschen Vogelwarten, dass der Großteil der deutschen Weißstörche diese Route nimmt. 

Im Gegensatz zu kleineren Arten sind Störche beim  Zug auf Thermik angewiesen und ziehen deshalb tagsüber, was sie insbesondere in der Nähe von Schlafplätzen oder beim Überqueren hoher Gebirgspässe – wo die Vögel in Schussreichweite fliegen  - zu einer leichten Beute für Wilderer macht. Jedes Jahr erreichen uns Nachrichten über regelrechte „Storchen-Massaker“, die vor allem aus den Bergen östlich der Stadt Tripoli im Norden des Landes sowie aus der Bekaa-Hochebene stammen. Viele dieser Informationen werden von den Wilderern selbst veröffentlicht, die aller Verbote zum Trotz regelmäßig „Trophäenfotos“ von sich und ihrer gefiederten Beute in Sozialen Netzwerken zur Schau stellen. Auf den Profilen der Wilderer von uns entdeckte Videos belegen außerdem, dass auch regelmäßig  automatische Gewehre - wie zum Beispiel Kalaschnikows – bei der Storchenjagd zum Einsatz kommen. 

Dank der Aufklärungskampagnen unserer libanesischen Freunde sowie der Überwachung wichtiger Rastplätze bei unseren gemeinsamen Einsätzen konnte die Zahl der pro Jahr im Libanon getöteten Weißstörche bereits  deutlich reduziert werden. Trotzdem sind Massenabschüsse an den Rastplätzen nach wie vor verbreitet und ein ernst zu nehmendes Problem.